|
|
Nico - ein Junge, der durch seine äußere Erscheinung nicht weiter auffallen würde, doch erst durch sein Inneres wird dem Außenstehenden wirklich klar welches Leben und welche Geschichte sich hinter diesem Namen verbirgt. Nico wurde am 28.April 1998 geboren. Doch die Freude über ein neugeborenes Kind, wurde von dieser Nachricht überschattet: Nico leidet an einem Gen-Defekt, dem Down-Syndrom. Somit wurde eine Richtung für Nicos Leben festgelegt, die weit von einem Leben eines normalen Kindes wegführt. Doch trotz dieser Behinderung entwickelte sich Nico gut. Mit Hilfe seiner Mama wirkte er einigen Defiziten, die seine Krankheit mit sich brachte, entgegen. Was sie jedoch nicht entgegenwirken konnten, war die große Anfälligkeit der Down-Kinder für Krebs. 2005 erkrankte Nico an Leukämie. Es begann eine Zeit des Kampfes, des Leidens und der Tränen. Zwei Jahre Kampf gegen die Krankheit, zwei Jahre Kampf mit dem Gedanken, dass der Tod plötzlich schneller sein könnte als Nico. Nico erhielt eine 18 Monate lange Chemo- und Arsentherapie. Nico wurde körperlich dadurch so sehr geschwächt, dass alle Arbeit gegen seine eigentliche Behinderung unterbrochen werden musste. Er lebte in Isolation und war an sein Bett gebunden, somit waren Spaziergänge an der frischen Luft undenkbar. Erst 2006 besiegte Nico den Krebs. Ob er wieder ausbrechen wird, weiß niemand. Eine Zeit, die ihm nie aus der Erinnerung gehen wird. Alpträume sind für ihn keine Seltenheit, sondern eine alltägliche Situation. Die Therapie hat seine Zunge so stark angegriffen, dass er sich nicht getraut, feste Nahrung aufzunehmen und zu kauen - er ernährt sich nur von Pudding, Joghurt oder Püriertem.Für Nico, in einem Alter von 10 Jahren, ist der Gedanke an den Tod, der vielleicht früher, vielleicht später eintreten wird, ein Gedanke mit dem er sich selbst regelmäßig beschäftig, denn Hoffnung und Freude scheinen aus seinem Leben verbannt. Doch er hatte die Möglichkeit weit weg von alle dem zu sein: weit weg von dem, was ihm zwei Jahre so viel Leid bescherte, weit weg von der Erinnerung, dass nur noch der Tod seine Zukunft sein würde. 2007 war er auf Curacao zur Delfintherapie. Und plötzlich hatte alles einen Sinn, Nico fand einen neuen Freund - seine Gee Gee. Ein Delfin, der ihn alles vergessen ließ, der ihm zeigte, dass das Leben nicht nur aus Schmerzen und dem Alleinsein besteht. Sein Leben fand eine neue Richtung. Er hatte jemanden für sich entdeckt, bei dem er gewiss sein konnte, dass er ihn nicht verlassen würde; dass er ihn nicht verletzen würde. Er wusste, dass er keine Angst im Wasser zu haben brauchte, denn Gee Gee war da. Er erfuhr eine Freiheit, die er zuvor nie zu spüren bekam. Er begann zu sprechen - auch wenn es nur einzelne Wörter waren, doch ein Anfang wurde gesetzt. Nico erfuhr, was es bedeutet glücklich zu sein. Dies ist ein Jahr her und täglich spricht Nico von seiner Gee Gee, die er doch so sehr vermisst. Und trotz der Erfolge, die nach seiner Therapie gemacht wurden, ist er noch weit von einem normalen Leben entfernt. |
  
|
|
|